Seit Beginn des Angriffskrieges in der Ukraine, praktisch seit seinen ersten Tagen, zeigten die Menschen in Karlsruhe und Umgebung eine überwältigende Bereitschaft, die Ukraine mit Sachspenden zu unterstützen. Bereits zu unserer ersten Demonstration am 26.02.2022 haben uns die Menschen zwei Kisten mit Medikamenten mitgebracht und gespendet. Unser Verein entwickelte sich somit sehr schnell zum Mittelpunkt und zu einer Sammelstelle für die zahlreichen Sachspenden von den Menschen aus Karlsruhe und Umgebung. Wie unsere Hilfe anfangs genau ablief und immer noch abläuft, darüber möchten wir Ihnen in diesem Beitrag genauer berichten.
Wie wurde und wird immer noch die Hilfe von uns hier vor Ort organisiert?
In den allerersten Tagen haben wir alle Sachspenden angenommen und deren Transport an Personen und Organisationen unseres Vertrauens in der Ukraine organisiert. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir noch keine Strukturen, keine Sammelstelle unter einem Dach, keinen stabilen Transportpartner. Wir haben jedoch so gut wie möglich auf die überwältigende Sachspendenbereitschaft reagiert.
Parallel haben wir unsere neu entstandene Abteilung „Humanitäre Hilfe – Ukraine in Not“ im Verein organisiert. So haben wir:
- auf Nachfragen in der Ukraine die Liste der benötigten Sachspenden (Medizin, Hygieneartikel, Lebensmittel, Kleidung) erstellt.
- eine Halle für unseren Hilfsgüterlager (in Fiduciastr. 10c in Karlsruhe) gefunden.
- Helfer – darunter sowohl Ukrainer als auch Deutsche – für die Annahme, das Sortieren, Verpacken und Verladen der unzähligen Sachspenden organisiert.
- einen zuverlässigen und stabilen Logistikpartner – die aus der Ukraine stammende Familie Skripnik den Transport der Sachspenden in die Ukraine gefunden. Familie Skripnik setzt mit ihrer Rosinen-Initiative ihre bisherigen Geschäftsbeziehungen eineuropaweit ein, um humanitäre Hilfe für die Ukraine zu organisieren.
Insgesamt – in der Zeit seit Anfang des Krieges bis jetzt (Stand 19. Mai 2022) – wurden in unserem Verein über 250 Tonnen (über 8.000 Kartons) an Sachspenden angenommen, sortiert, verpackt, verladen und in die Ukraine geliefert. Am Anfang fuhr jeden zweiten Tag ein geladener LKW von unserem Hilfsgüterlager los. Aktuell holen die LKWs immer noch einmal pro Woche die gespendenen Güter von uns ab. Das alles parallel zu den weiteren Hilfsprojekten im Bereich humanitäre Hilfe und Hilfe für geflüchteten Menschen (s. mehr auf unserer Webseite).
Wohin kommen Ihre Sachspenden?
Die in unserem Lager gesammelten Sachspenden wurden vor allem in der Anfangszeit zum großen Teil in das große humanitäre Verteilungszentrum in Lviv/Westukraine geliefert. Dieses wird von der Wohltätigkeitsorganisation „Freiwilligen und Schutzzentrum“ organisiert und verwaltet. Die Sachspenden aus der ganzen Welt werden in das Zentrum gebracht.
Entsprechend des jeweils aktuellen Bedarfs und der Anfragen werden die Sachspenden an Organisationen, Krankenhäuser oder Stadtverwaltungen in der gesamten Ukraine – insbesondere in den Kriegsregionen Charkiv, Mykolajiv, Zaporizhzhja, Dnipro u. a. – weiterverteilt.
Wenn uns offizielle Anfragen von Organisationen oder Stadtverwaltungen erreichen, werden die Sachspenden aus unserem Hilfsgüterlager von unserem Verein auch gezielt an die jeweiligen Stellen versendet. Dabei geht es meistens um die Organisation der Hilfe für die Geflüchteten innerhalb der Ukraine.
Hier sehen Sie als Beispiel unsere Unterstützung der Stadtverwaltung von Watutine im Gebiet Cherkassy. Unser Verein liefert Watutine regelmäßig humanitäre Hilfe in Form von Hygieneartikeln, Lebensmittel, Kleidung für Erwachsene und Kinder sowie Kinderspielzeug. Diese wird von der Stadtverwaltung an die bedürftigen Personen, die aus den Kriegsregionen geflüchtet sind, verteilt.
Wer alles hat an uns gespendet?
Unsere Spender waren einzelne Bürgerinnen und Bürger aus Karlsruhe und Umgebung. Es waren aber auch zahlreiche Unternehmen, Schulen, Krankenhäuser, Apotheken, Sport- und Fußballvereine und viele andere Organisationen, hier ein Beispiel in einem Beitrag. Mehr Spender finden Sie auf inserem Instgram.
Da wir in unserem Verein Mitglieder auch in Frankreich haben, wurde dort in der Anfangszeit unserer Spendenaktion eine weitere Sammelstelle eröffnet. Diese wurde von der Familie Hoerd – Lyudmyla und Antoine – mit Hilfe von zahlreichen Ehrenamtlichen und der dortigen Stadtverwaltung organisiert und betreut.
Wir, der Verein „Ukrainer in Karlsruhe“, bedanken uns bei allen Menschen, die uns bei der Organisation dieser humanitären Hilfe unterstützt haben und bis jetzt noch unterstützen – bei allen Spendern, Unterstützern im Hilfsgüterlager, beim Verladen und Transport. Ohne Eure Hilfe wäre das alles nicht möglich gewesen.
Gemeinsam leisten wir Großartiges!
Für alle, die uns weiterhin unterstützen möchten: Unser Hilfsgüterlager bleibt weiterhin offen und die Sachspenden werden von uns immer noch angenommen und in die Ukraine geliefert, denn der Krieg geht weiter.
Alle Infos zu der aktuellen Sachspendenliste (hier als Flyer_Spendenaktion_Ukraine in Not), der Anschrift und den Öffnungszeiten in unserem Hilfsgüterlager finden Sie hier.